Elton John - Bego, M: Elton John by Mark Bego

Elton John - Bego, M: Elton John by Mark Bego

Autor:Mark Bego [Bego, Mark]
Die sprache: deu
Format: mobi
Herausgeber: Hannibal Verlag GmbH
veröffentlicht: 2012-03-09T23:00:00+00:00


Zum Jahresbeginn 1977 war Elton John Single. Er wollte zumindest vorläufig keine Tourneen und keine Plattenaufnahmen mehr machen. Stattdessen wollte er sich voll auf seinen Job als Präsident des FC Watford konzentrieren und darin Erlösung suchen – was ihm zum Teil ja auch gelang. Allerdings blieb die Frage unbeantwortet, ob es sich für ihn dabei wirklich um ein „Zentrieren“, um eine Rückkehr zum „normalen“ Leben handelte oder ob es nur eine weitere seiner fixen Ideen war und der Club nicht mehr als eine neue Bühne, auf der er sich extravagant zur Schau stellen konnte. Es war, wie sich zeigte, ein wenig von beidem.

Unterdessen breitete sich auf beiden Seiten des Atlantiks die Nachricht von seiner sexuellen Offenbarung im Rolling Stone wie ein Lauffeuer aus. Und genauso wie Blue Moves stieß die Neuigkeit in seiner Fangemeinde auf ein geteiltes Echo. Kaum lag das kontroverse Interview in gedruckter Form vor, machte sich die britische Boulevardpresse schon darüber her. The Mirror, The Mail, und The Express zitierten ausgiebig aus dem Artikel, und News Of The World brachte die Story unter der Schlagzeile „ELTON: MEIN SEXLEBEN IST GAR NICHT SO SONDERBAR“.

„Als die Sache in England die Runde machte“, erinnerte sich Elton, „hatte ich gerade ein Solokonzert in Edinburgh gegeben, eines der wenigen Engagements, die ich zu der Zeit hatte. Ich wollte runter nach Manchester zum Spiel des FC Watford gegen Rochdale fliegen – wir spielten immer noch in der vierten Liga. Meine Mutter war dabei, und sie kam mit den ganzen Samstagszeitungen unter dem Arm in mein Hotelzimmer: ,Bisexueller Elton sagt …‘ Sie meinte: ,Wirf mal ’nen Blick darauf‘, und ich dachte bloß: ,Oh mein Gott, vielen Dank …!‘ Natürlich hatte ich damit gerechnet, aber an einem Samstagmorgen, kurz vor meinem Treffen mit dem Team? Als ich das Mannschaftshotel in Manchester betrat, kam der damalige Manager Mike King heraus und sagte: ,Hören Sie, wir haben die Zeitungen gesehen. Was Sie mit Ihrem Leben anfangen, geht nur Sie etwas an.‘ Ich hatte im Club nie großes Aufhebens darum gemacht, es war also nicht gerade allgemein bekannt. Aber das hier war wie eine Bestätigung. Und sie sind damit großartig umgegangen. So sind die Briten.“(1)

In den USA kommentierte die Village Voice die Sache mit einem Cartoon von Edward Sorel, auf dem Elton vor einem Notrufmelder an einem Laternenmast steht und der Polizei meldet, dass ein paar Schritte hinter ihm ein Mann Sex mit einer Ziege habe. Überschrieben war die Karikatur mit „Der Prüde der Woche“, es folgten ein paar Auszüge aus dem Interview, in dem es hieß: „Es ist nichts dabei, mit jemandem ins Bett zu gehen, der dasselbe Geschlecht hat. Die Leute sollten sexuell sehr offen sein – sie sollten die Grenze bei Ziegen ziehen.“(2)

Zugleich wurde der Rolling Stone selbst zu einem Schlachtfeld zwischen toleranten und verständnisvollen Lesern und der bigotten Leserschaft. In den nachfolgenden Ausgaben zeichnete insbesondere die Rubrik „Correspondence, Love Letters, and Advice“ einen Mikrokosmos der Gefühle der Leute, deren Zuschriften sich zwischen rückhaltloser Zustimmung und harscher Ablehnung bewegten.(3)

Dass dieses Bekenntnis für Elton vielfältige Konsequenzen hatte, steht außer Frage.



Download



Haftungsausschluss:
Diese Site speichert keine Dateien auf ihrem Server. Wir indizieren und verlinken nur                                                  Inhalte von anderen Websites zur Verfügung gestellt. Wenden Sie sich an die Inhaltsanbieter, um etwaige urheberrechtlich geschützte Inhalte zu entfernen, und senden Sie uns eine E-Mail. Wir werden die entsprechenden Links oder Inhalte umgehend entfernen.